08.
Februar
2024

Neues Schweizer Sportgericht: Stiftungsrat gewählt

Der Exekutivrat von Swiss Olympic hat den Initial-Stiftungsrat der neuen Stiftung Schweizer Sportgericht ernannt. Die gewählten drei Stiftungsrätinnen und drei Stiftungsräte können nun den operativen Start des Sportgerichts vorbereiten, das auf die bisherige Disziplinarkammer folgen wird.

Ab dem 1. Juli 2024 soll eine neue nationale und unabhängige Stiftung als Schweizer Sportgericht über Dopingfälle und Ethikverstösse im Schweizer Sport urteilen. Die Stiftung wird damit die Aufgaben der bisherigen Disziplinarkammer des Schweizer Sports übernehmen. Letzten November hatte die Mitgliederversammlung von Swiss Olympic – das sogenannte Sportparlament – diesen Weg beschlossen, damit die neuen Anforderungen im Bereich Ethik effizient, fachspezifisch und unabhängig erfüllt werden können, ohne die bewährte Praxis im Bereich Doping zu schwächen. 

Nun hat der Exekutivrat von Swiss Olympic im Auftrag des Sportparlaments einen Initial-Stiftungsrat bis Ende 2024 als oberstes Organ dieser neuen Organisation gewählt: 

  • Raphaëlle Favre Schnyder als Präsidentin 
  • Nina Bischoff als Mitglied 
  • Philippe Frésard als Mitglied 
  • Marion Thalmann als Mitglied 
  • Alexander Troller als Mitglied 
  • Moritz Jäggy als Mitglied (Vertreter der Athlet*innen) 

Eine Vertretung der Trainer*innen im Stiftungsrat wird zu einem späteren Zeitpunkt gewählt. Die sechs Stiftungsrätinnen und -räte sind ab dem 15. Februar beauftragt, eine Organisationsstruktur aufzubauen, damit die neue Stiftung mit der geplanten Gründung am 1. Juli 2024 ihre operative Tätigkeit aufnehmen kann. Dazu zählt der Aufbau einer Geschäftsstelle mit einer Geschäftsführung im Hauptamt und weiterem Personal. Als Miliz-Richterinnen und -Richter werden weiterhin jene der heutigen Disziplinarkammer tätig sein. In Zukunft werden die Richterinnen und Richtern nicht mehr vom Sportparlament ernannt, sondern direkt vom Stiftungsrat, der wiederum vom Sportparlament für vier Jahre gewählt wird.  

Die neue Stiftung Schweizer Sportgericht ist eine Reaktion auf die gestiegenen Ansprüche hinsichtlich Unabhängigkeit und die Fallmengen infolge des neuen Ethik-Statuts. Hatte die Disziplinarkammer als Organ von Swiss Olympic früher nur in Dopingfällen zu entscheiden, ist sie seit Start der Melde- und Untersuchungsstelle Swiss Sport Integrity 2022 zusätzlich für Beurteilungen mutmasslicher Ethikverstösse zuständig.