Einmal mehr wusste die Schweizer Delegation am EYOF 2025 in Georgien zu überzeugen. Gleich zwei Medaillengewinne sorgten für Jubel und emotionale Momente. Gleichwohl gab es am dritten Wettkampftag auch bittere Enttäuschen zu verdauen – denn wie so oft lagen Freude und Trauer nah beieinander.

Erneut Gold und Bronze: Die Schweiz brilliert auch am dritten Wettkampftag
Auf den Dämpfer folgt die Medaille für die Freeskier
Der Mittwochmorgen startete für die Schweizer Freeskier mit einem Dämpfer. Nach einem Sturz beim Einspringen verzichtete der Waadtländer Aloïs Panchaud auf den Start im Slopestyle-Finale. Somit lagen alle Schweizer Hoffnungen auf Viktor Maksyagin – und der Zürcher lieferte. Bereits im ersten Run stellte er mit 90 Punkten eine Bestmarke auf, an der sich die Konkurrenz in der Folge die Zähne ausbiss. Dennoch musste der Schweizer am Ende nochmals Zittern – sowohl der zweitplatzierte Österreicher (88.50 Punkte) als auch der drittplatzierte Schwede (87.50 Punkte) kamen im zweiten Durchgang nochmals ganz nah heran. Am Ende reichte es jedoch und Maksyagin durfte sich über den verdienten Gewinn der Goldmedaille freuen.
Turbulentes Biathlon-Rennen endet mit Bronze versöhnlich
Nach den beiden Rennen über jeweils 5 Kilometer klassisch (Frauen) und 7.5 Kilometer klassisch (Männer) stand für das Biathlon-Team der Single-Mixed-Wettkampf auf dem Programm. Bereits im Voraus war klar, dass es ein enges und umkämpftes Rennen wird. Molly Kafka legte sogleich los wie die Feuerwehr und konnte sich ganz vorne im Feld festsetzen. Weil auch Levin Kunz schnell unterwegs war, blieb die Schweiz voll im Rennen um die Medaillen. Ein kurioser Zwischenfall in der Biathlon-Arena machte den Schweizer aber einen Strich durch die Rechnung: Ein Offizieller verwechselte das Schweizer Dresses mit dem einer anderen Nation und platzierte Levin Kunz, der die Welt nicht mehr verstand, vor eine falsche Scheibe. Erst nach einigen hektischen Sekunden bemerkten die Organisatoren den Fehler und korrigierten diesen. Kunz verlor durch den unverschuldeten Fauxpas viel Zeit und erreichte das Ziel schlussendlich als Achter. Es folgten Diskussionen und Begutachtungen der Videoaufnahmen mit der Stoppuhr, die fast eine Stunde andauerten. Dann brach grosse Erleichterung im Schweizer Lager aus: Die durch Fremdverschulden angehäufte Zeit wurde dem Schweizer Team wieder abgezogen, was gleichbedeutend mit dem Sprung auf das Podest und dem Gewinn der Bronzemedaille war. So fand ein emotionaler Vormittag im Norden Georgiens für den Schweizer Biathlon-Nachwuchs doch noch ein Happy End.
Kein Podest im Snowboard Slopestyle
Mit grossen Ambitionen waren auch die Schweizer Snowboarderinnen und Snowboarder ins Slopestyle-Finale gestartet. Sowohl Lura Wick bei den Frauen als auch Mischa Zürcher und Reef Hasler bei den Männern hatten in der Qualifikation vom Dienstag überzeugt und durften sich berechtigte Hoffnungen auf die Medaillenränge machen. Im Finale lief es dem Snowboard-Team jedoch nicht wie gewünscht. Lura Wick und Mischa Zürcher gelang es nicht, ihre Läufe ohne Fehler durchzubringen – beide stürzten nach einem Sprung und blieben im Kampf um die Podestplätze chancenlos. Reef Hasler zeigte einen soliden ersten Run, mit dem er sich im Zwischenklassement auf dem dritten Rang einreihte. Im zweiten Durchgang fiel er jedoch noch zwei Plätze zurück und landete auf dem 5. Schlussrang. Nun liegt der Fokus für den Snowboard-Nachwuchs auf dem Big-Air-Wettkampf, bei dem am Freitag die Qualifikation ansteht.
Eishockey-Team der Männer startet mit Niederlag ins Turnier
Nachdem das Eishockey-Turnier der Frauen bereits vor der offiziellen Eröffnungsfeier des EYOFs gestartet war und die Schweizerinnen sich bereits wieder auf dem Heimweg befinden, stand am am Mittwoch für die Männer-Equipe die Feuertaufe an. Das Team startete hochmotiviert in das erste Gruppenspiel gegen Tschechien und konnte im Startabschnitt schnell mit zwei Toren in Führung gehen. In einem ausgeglichenen Mitteldrittel kamen die Tschechen dank eines erfolgreichen Powerplays zum Anschlusstreffer, was einen spannenden Schlussabschnitt versprach. Leider gelang es den Schweizern in den Schlussminuten nicht mehr, die immer stärker aufspielenden Tschechen vom eigenen Tor fernzuhalten. Drei Tore in den letzten zehn Minuten brachten die Wende zu Ungunsten des Schweizer Teams, das somit mit 2:4 als Verlierer vom Eis musste.
Fantastische Ausgangslage für den Eiskunstlauf-Nachwuchs
Nach mehreren Trainingstagen war am Mittwoch alles bereit für den Auftakt der Eiskunstlauf-Wettbewerbe im fernen Batumi. Für die Schweizer Delegation, bestehend aus Leandra Tzimpoukakis und Gion Schmid, stand am Abend mit dem Short Programm ein erstes Kräftemessen mit den europäischen Kontrahenten an. Die junge Schweizerin Leandrea Tzimpoukakis zeigte eine starke Leistung in der gut gefüllten Arena und klassierte sich trotz eines Flüchtigkeitsfehlers auf dem ausgezeichneten zweiten Zwischenrang. Gion Schmid seinerseits zeigte mit seiner frühen Startnummer ebenfalls eine fantastische Leistung und absolvierte sein Programm gar fehlerfrei was ihm den sensationellen dritten Zwischenrang einbrachte. Im Rennen um die Medaillen ist also vor der bevorstehenden Kür vom Donnerstag (Frauen) respektive Freitag (Männer) alles möglich für die beiden Zürcher Nachwuchstalente.