07.
November
2023

Swiss Olympic spricht 400'000 Franken zusätzlich für die Meldestelle von Swiss Sport Integrity

Swiss Olympic stärkt die Arbeit der Ethik-Meldestelle von Swiss Sport Integrity künftig mit zusätzlichen 400'000 Franken jährlich. Gleichzeitig arbeitet Swiss Olympic mit dem Projekt «Ethik im Schweizer Sport» intensiv an der Optimierung der Förderstrukturen und an koordinierten Präventionsmassnahmen im Ethikbereich. Etwa mit der Kampagne «Are you OK?» und dem Ethik-Kompass.

Der Exekutivrat von Swiss Olympic hat beschlossen, den jährlichen Beitrag an die Stiftung Swiss Sport Integrity SSI, wie von ihr beantragt, um 400'000 Franken jährlich zu erhöhen. Mit dem Zusatzbeitrag anerkennt Swiss Olympic den Bedarf, die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Stärkung der Meldestelle für Ethikfälle, die seit ihrer Einführung Anfang 2022 eine grosse Nachfrage erfährt. Das Bundesamt für Sport BASPO hat seinerseits entschieden, SSI mit zusätzlichen 600'000 Franken pro Jahr zu unterstützen (unter Vorbehalt der Zustimmung durch das Parlament).

«Swiss Olympic ist es ein grosses Anliegen, die hohe Qualität der Arbeit der SSI sicherzustellen. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass wir diese Beitragserhöhung an SSI aus unseren regulären Mitteln finanzieren und die 400'000 Franken somit nicht in einem anderen Bereich zugunsten des Schweizer Sports einsetzen können. Das Gleiche gilt für die zusätzlichen Mittel, die seitens BASPO an SSI fliessen», sagt Jürg Stahl, der Präsident von Swiss Olympic.

Zahlreiche Ethikmassnahmen umgesetzt

Swiss Olympic arbeitet seit einiger Zeit daran, die ethischen Grundsätze im Schweizer Sport noch tiefer zu verankern. Basierend auf den drei Säulen Prävention, Förderung und Intervention wird das Schweizer Sportsystem weiter optimiert, damit die Würde des Menschen im Sport im Zentrum steht. Etwa mit dem Projekt «Ethik im Schweizer Sport», das Swiss Olympic und das BASPO 2021 lanciert haben und das in einer ersten Projektphase die Einführung der Meldestelle bei Swiss Sport Integrity zur Folge hatte.

In der zweiten Phase von «Ethik im Schweizer Sport» werden die Förderstrukturen und Präventionsmassnahmen im Schweizer Sport weiter verbessert. Die Ergebnisse aus diesen Arbeiten sind gegen Ende 2024 zu erwarten. Dabei trägt Swiss Olympic den Bedürfnissen nach akuter Unterstützung Rechnung und setzt laufend zielgerichtete Massnahmen um.

So unterstützt die Kampagne «Are you OK?» Sportlerinnen und Sportler und ihr Umfeld dabei, Grenzverletzungen und Missstände als solche zu erkennen und ermutigt sie, Vorfälle zu melden. Ab dem 13. November läuft bereits die dritte Welle der Kampagne mit den zwei Kernbotschaften: «Informiere dich, wenn es sich falsch anfühlt» und «Jetzt Vorfall melden», die u.a. auf Bildschirmen in öffentlichen Verkehrsbetrieben in der ganzen Schweiz gezeigt werden.

Podcastfolgen und Ethik-Kompass

Im Rahmen des «Spirit of Sport»-Podcasts von Swiss Olympic sind unterdessen acht Folgen auf Deutsch und Französisch erschienen, in denen Expertinnen und Experten die vier Ethik-Kernthemen Macht, Ideale, Nähe und Druck aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Alle Folgen finden sich auf den gängigen Podcast-Portalen und auf der Website von Swiss Olympic.

In den kommenden Wochen wird Swiss Olympic zudem einen Ethik-Kompass vorstellen. Dieser bietet Personen, die im Sport tätig sind, Orientierung und zeigt auf, welche Handlungen und Massnahmen die Würde der Menschen im Sport schützen. Mit Begriffen und Situationsbeispielen zu den vier Farben Grün (alles in Ordnung), Grau (irritierend, diffus), Orange (Ethikverstoss) und Rot (Verdacht auf Straftat oder Missbrauch) liefert der Kompass eine Grundlage für den Austausch zu Ethik und Qualität im Sport und eröffnet zudem Handlungsmöglichkeiten.

Unterstützung der Sportverbände hat grosse Priorität

Die Kommunikation der Ethikmassnahmen an die Verbände hat höchste Priorität. Swiss Olympic informiert diese laufend mit gezielten Mailings, dem Swiss Olympic Newsletter, diversen Event-Präsentationen und WebTalks über die aktuellen Entwicklungen und bezieht die Verbände eng mit ein. So werden mit jedem Verband und mit Hilfe des Ethik-Kompasses Analysen der Sportart vorgenommen und daraus Handlungsfelder abgeleitet. Swiss Olympic unterstützt die Verbände für die Umsetzung von Ethikmassnahmen mit einem Beitrag von über zwei Millionen Franken auch finanziell und erwartet seinerseits, dass die Verbände dazu beitragen, die Massnahmen in ihre Vereine und an ihre Sportlerinnen, Sportler, Funktionsträgerinnen und Funktionsträger zu tragen. Alles mit dem Ziel, die ethischen Grundsätze im Sport künftig noch tiefer zu verankern.

Alle Informationen zu «Ethik im Schweizer Sport» finden sich hier: Swiss Olympic - Werte & Ethik