19.
Juni
2024

Covid-Hilfsgelder: Einigung im Sinne des Schweizer Sports

Der Bund hat den Schweizer Sport während der Pandemie mit verschiedenen Hilfspaketen in der Höhe von rund 500 Millionen Franken unterstützt. Bei Überprüfungen wurde rückblickend festgestellt, dass ein kleiner Teil der gesprochenen Mittel des «Stabilisierungspakets 2021» nicht zielgerichtet im Sinne einer Stabilisierung eingesetzt wurde. Nach intensiven Gesprächen haben Swiss Olympic und das Bundesamt für Sport BASPO nun eine pragmatische Lösung vereinbart.

Das Bundesamt für Sport BASPO hatte Swiss Olympic für das Jahr 2021 mit dem sogenannten «Stabilisierungspaket 2021» gut 100 Millionen Franken entrichtet, um Organisationen im Breiten-, Nachwuchs- und Frauensport zu unterstützen. Um sicherzugehen, dass diese finanziellen Hilfsmittel zielgerichtet eingesetzt wurden, hat Swiss Olympic im Auftrag des BASPO durch eine externe Prüfgesellschaft verschiedene Nachkontrollen durchführen lassen. Geprüft wurde sowohl der Mitteleinsatz bei den Clubs der beiden obersten Schweizer Fussballligen, wie auch jener bei den nichtprofessionellen Sportorganisationen.  

Prüfungen führten zu Rückforderungen

Auf Basis dieser Prüfungen hat das BASPO Ende Dezember 2023 Beiträge im Umfang von 4,9 Millionen Franken als nicht zielgerichtet eingesetzt erachtet und diese von Swiss Olympic zurückgefordert. 1,9 Millionen Franken standen in Zusammenhang mit dem Einsatz der Gelder zu Gunsten der Klubs im Profifussball, die restliche Summe im Zusammenhang mit der Unterstützung von Organisationen ausserhalb des professionellen Mannschaftssports. Zudem hatte das BASPO Swiss Olympic in vier Einzelfällen zu weiteren Erläuterungen aufgefordert, welche zu zusätzlichen Rückforderungen seitens BASPO hätten führen können. 

Bei der Rückforderung von Beiträgen an die Profiklubs im Fussball ging es, im Gegensatz zu den restlichen Fällen, um die Abgrenzung zwischen dem Stabilisierungspaket 2021 und den Beiträgen, welche die Vereine aus dem sogenannten A-fonds-perdu-Paket erhalten haben. Bei den Beiträgen an die Sportvereine und Sportanlagenbetreiber beurteilten Swiss Olympic und das BASPO die Sach- und Rechtslage zum Teil unterschiedlich. 

Komplexität während Pandemie wird berücksichtigt

Nach intensiven Gesprächen haben sich Swiss Olympic und das BASPO nun auf eine Rückerstattung von total 4,5 Millionen Franken geeinigt. In diesem Betrag enthalten sind sämtliche aus Sicht des BASPO nicht zielgerichtet eingesetzten Mittel der Klubs im Profifussball in der Höhe von CHF 1,9 Mio. Franken. Bei der Reduktion der Forderung des BASPO im Bereich Breiten-, Frauen- und Nachwuchssport wurde den besonderen Umständen der Pandemie Rechnung getragen, ebenso der komplexen rechtlichen Ausgangslage und dem Umstand, dass im ganzen Prüfprozess bei keiner Endempfängerorganisation betrügerische Absichten festgestellt wurden. 

Swiss Olympic hatte im letzten Jahr entsprechende Rückstellungen vorgenommen, mit denen die Rückforderungen beglichen werden können. Entsprechend wird Swiss Olympic keinen Regress für die rund CHF 2,5 Mio. nehmen. Im Fall der Rückforderungen gegenüber den Profifussball-Clubs wird Swiss Olympic Regress nehmen und mit den Verantwortlichen des Fussballs in Kontakt treten. 

Der Bund hat den Schweizer Sport während der Pandemiejahre mit mehreren, unterschiedlich konzipierten Hilfspaketen unterstützt und insgesamt rund 500 Millionen Franken ausbezahlt. Die Hilfspakete haben ihren Zweck erfüllt, der Schweizer Sport wurde stabilisiert. Der nun vom BASPO von Swiss Olympic zurückgeforderte Betrag entspricht knapp 1 Prozent der Summe, die im Sport insgesamt zur Bewältigung der pandemiebedingten Schäden eingesetzt wurde.