Keystone-SDA
11.
August
2024

Paris 2024: Erfolgreicher, vielfältiger Schweizer Sport und grosses Potenzial

Die Schweizer Athletinnen und Athleten haben an den Olympischen Spielen in Paris mit ihren Erfolgen die Breite des Schweizer Sports aufgezeigt. Nicht nur wegen den acht Medaillen zieht Chef de Mission Ralph Stöckli eine positive Bilanz. Der Schweizer Delegationsleiter sieht aber Möglichkeiten, wie der Schweizer Sport sein Potenzial noch besser ausschöpfen kann.

Die Entschlossenheit der Schützin Chiara Leone, mit der sie sich die Goldmedaille sicherte. Die Unbeirrtheit mit der Triathletin Julie Derron zu Silber schwamm, fuhr und rannte. Die Erfahrung, mit der Springreiter Steve Guerdat auf Dynamix de Belheme im Einzel Silber gewann. Die Unbekümmertheit der Schützin Audrey Gogniat, das Stehvermögen von Schwimmer Roman Mityukov, die Dynamik von BMX-Rennfahrerin Zoé Claessens, die Kraft des Ruderduos Röösli/Gulich und die Comebackqualitäten der Beachvolleyballerinnen Hüberli/Brunner, die jeweils mit Bronze belohnt wurden: Das sind die Bilder und die Geschichten, die aus Schweizer Sicht von den Olympischen Spielen 2024 in Paris als Erstes in Erinnerung bleiben. 

«Diese Spitzenleistungen stehen exemplarisch für einen erfolgreichen, vielfältigen Schweizer Sport und für Athletinnen und Athleten, die Tag für Tag ihren Weg verfolgen und dann auf der grossen Bühne der Olympischen Spiele brillieren», sagt Ralph Stöckli, der Chef de Mission von Swiss Olympic, zum Abschluss der Olympischen Spiele 2024 in Paris. 

Mit acht Medaillen (Stand vor Abschluss der letzten zwei Wettkämpfe mit Schweizer Beteiligung) beendet das Swiss Olympic Team die Paris 2024 ziemlich genau in dem Bereich, den Stöckli Anfang Juli, bei der Bekanntgabe der Gesamtdelegation, als Orientierung definiert hatte. «Ich bin sehr stolz auf unser Team. Nicht nur die Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner haben Ausserordentliches geleistet.» Stöckli gibt zu, dass auch er «ab und zu gehadert» habe, wenn wieder eine Schweizerin oder ein Schweizer den Wettkampf auf Rang vier abschloss und das Podest knapp verpasste, aber: «Die vierten Plätze beispielsweise von Annik Kälin, Angelika Moser, Simon Ehammer und Noè Ponti, in Weltsportarten wie Leichtathletik und Schwimmen, sind enorm hoch einzuschätzen. In vier Jahren zwingen wir das Momentum in diesen knappen Entscheidungen hoffentlich in unsere Richtung.»  

Auffällig aus Schweizer Sicht ist die grosse Zahl Diplome. Nicht weniger als 32 Mal beendeten die Athletinnen und Athleten einen Wettkampf zwischen dem vierten und achten Platz. «Klar, eine Medaille besitzt mehr Strahlkraft und einen viel, viel höheren emotionalen Wert – sowohl für die Sportlerinnen und Sportler als auch für die Fans. Aus Sicht der Sportförderung sind Top-acht-Rangierungen jedoch wertvoll, da sie die Perspektive aufzeigen, die in der jeweiligen Sportart vorhanden ist», sagt Ralph Stöckli.  

Drei Kernpunkte, um die Lücke zu schliessen 

Stöckli sagt aber auch, dass das Schweizer Sportsystem optimiert werde müsse, um diese Lücke zu den Medaillenplätzen schliessen zu können und erwähnt drei Punkte. «Die Schweiz ist führend in den Bereichen Forschung und Innovation. Dieses Wissen und diese Kompetenzen müssen wir noch besser in den Spitzensport übernehmen und dabei auch Synergien mit der Wirtschaft nutzen.» Swiss Olympic verfolgt diesen Weg seit Sommer 2022 mit dem Projekt «Schweizer Olympia Park» als Netzwerk von innovativen Kräften aus Sport, Wirtschaft und Wissenschaft. Dies in Zusammenarbeit mit dem Bund und den Kantonen. 

Potenzial sieht Ralph Stöckli auch bei der Förderung der Trainerinnen und Trainer. «Es muss unser Ziel sein, den Coaches einen langfristigen, konkreten Karriereweg aufzuzeigen und dafür zu sorgen, dass sie mit ihrem Fachwissen so lange wie möglich in unseren Verbänden und im Sportsystem Schweiz tätig sind. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit mit der Trainerbildung Schweiz und dem Berufsverband swiss coach, die in diesen Bereich schon viel investieren.» 

Als dritte Erkenntnis nimmt Stöckli, der sich in Paris mit vielen Amtskolleginnen und -kollegen aus anderen Ländern ausgetauscht hat, auch mit, dass die individuelle Förderung der Athletinnen und Athleten immer wichtiger wird. «Dabei können wir jetzt schon auf die Unterstützung der Sporthilfe und der Armee zählen. Das Ziel von Swiss Olympic als Dachverband und Nationales Olympisches Komitee muss es sein, diese individuelle Förderung zusammen mit den Verbänden noch gezielter an die Athletinnen und Athleten zu richten.» 

Swiss Olympic ist sich bewusst, dass es zur Umsetzung der drei oben genannten Kernanliegen (Synergien nutzen, Förderung der Trainerinnen und Trainer und individuelle Förderung) Ressourcen braucht. «Ich bin aber überzeugt, dass es sich lohnt, in diese Bereiche zu investieren und über die Zeit sogar auszubauen. Der Schweizer Sport in seiner ganzen Vielfalt profitiert davon, und die Schweizer Athletinnen und Athleten werden dank dieser Unterstützung auch an kommenden Grossanlässen erfolgreiche und spannende Geschichten schreiben - so wie in Paris.» 

Dank an Paris und Frankreich - Julie Derron und Roman Mityukov tragen die Fahne 

Der Chef de Mission sagt, er reise auch abseits der Medaillenbilanz zufrieden aus Paris ab. So kam es im Schweizer Team zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. «Und von organisatorischer Seite haben diese Spiele ganz einfach begeistert», sagt Stöckli. «Das Organisationskomitee und das Internationale Olympische Komitee haben gehalten, was sie mit Olympischen Spielen inmitten der Weltstadt Paris versprochen haben. Die Kulissen für die Wettkämpfe und die Unterstützung durch das Publikum waren atemberaubend und haben den Sport weltweit im besten Licht gezeigt. Auch erfahrene Athletinnen und Athleten waren auf positive Art überwältigt.» Stöckli ist es ein Anliegen, sich im Namen der Schweizer Delegation bei der Bevölkerung von Paris und Frankreich zu bedanken. «Wir wissen, dass die Olympischen Spiele für sie mit Unannehmlichkeiten verbunden waren. Trotzdem haben wir uns hier immer willkommen gefühlt und waren trotz grossem Sicherheitsmassnahmen nicht eingeschränkt in unserer Bewegungsfreiheit.» 

An der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Paris wird die Schweiz stark vertreten sein. Zahlreiche Athletinnen und Athleten sind noch einmal nach Paris gereist, um die Feier mitzuerleben und die Schweiz zu vertreten. Die Fahne wird dabei von Triathletin Julie Derron und Schwimmer Roman Mityukov getragen. «Julie und Roman stehen für Sportarten, die uns auf der Weltbühne immer wieder Freude bereiten. Sie beide haben dies mit ihren Leistungen in Paris getan», sagt Ralph Stöckli zu seiner Wahl. 

Erfolgreiche digitale Kommunikation: Schweizer Olympia-Fans fieberten online mit  

Im Vorfeld und während den Olympischen Spielen in Paris ermöglichte Swiss Olympic den Schweizer Olympia-Fans, mit innovativen Formaten online mit den Athletinnen und Athleten mitzufiebern. Im Zentrum stand eine interaktive Fan-Aktivierungskampagne mit dem neu lancierten Swiss Olympic Team Fan-Phone. Über einen direkten WhatsApp-Kanal oder via Team-Website konnten die Fans ihren Athletinnen und Athleten persönliche Glückwunschbotschaften senden und mit dem Team in Kontakt bleiben. Die Medien- und Kommunikationsarbeit erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Sportverbänden. Mit emotionalen Geschichten über das Swiss Olympic Team erzielte die Kommunikation rund um die Olympischen Spiele in Paris Spitzenwerte hinsichtlich Reichweite und Interaktion mit der wachsenden Schweizer Sport-Community.