Genau eine Woche nach der Eröffnungsfeier standen am Sonntag die letzten Wettkämpfe des EYOFs 2025 in Bakuriani, Tiflis und Batumi auf dem Programm. Zum Abschluss zeigte sich Georgien nochmals von seiner schönsten Seite: Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt konnten sich die Athletinnen und Athleten des Swiss Olympic Youth Teams noch ein letztes Mal mit der europäischen Konkurrenz messen – mit grossem Erfolg.

© George Tsopurashvili
Eishockey-Gold und Langlauf-Bronze zum Abschluss einer erfolgreichen Woche
Eishockey-Männer schaffen die Titelverteidigung
Nicht viel hatte nach der Auftaktniederlage gegen Tschechien darauf hingedeutet, dass die Schweiz am Sonntag das EYOF in Georgien mit der Teilnahme am Eishockey-Finale beenden wird. Dank zwei fantastischen Leistungen gegen Österreich und die Ukraine schafften es die Eisgenossen aber und verdienten sich den Auftritt im Endspiel. Somit war in der neuen Eishockeyarena in Tiflis alles angerichtet für den grossen Kampf um die Goldmedaille und die Titelverteidigung von vor zwei Jahren. Der Auftakt gestaltete sich jedoch schwierig aus Schweizer Sicht – nach den ersten 20 Minuten lag die Slovakei mit 1:0 in Front. Im zweiten Drittel folgte aber die bärenstarke Reaktion der Schweizer: In der 33. Minute glichen sie die Partie aus und kurz vor der Sirene gelang sogar der Führungstreffer zum 2:1. Das Schlussdrittel entwickelte sich dann zum Krimi: Erst traf Tschechien zum 2:2-Ausgleich – das Schweizer Team liess sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und erzielte postwendend das 3:2. Der Weg zu Gold war somit geebnet. Doch kurz vor Schluss legte sich das Schweizer Team mit einer Strafe in der Offensivzone selbst noch einen Stein in Weg. Glücklicherweise konnten die Tschechen davon nicht profitieren. Im Gegenteil: Die Schweiz machte mit den Empty Nettern zum 4:2 und 5:2 den Sack zu und holte sich verdient die Goldmedaille!
Langlauf-Team krönt grandiose Woche mit Bronze
Was für ein EYOF-Abschluss für das Schweizer Langlauf-Team! Bereits vor dem letzten Wettkampftag war klar, dass die Nordisch-Equipe mit reichlich Medaillen im Gepäck abreisen würde – nicht weniger als vier Medaillen (1x Gold und 1x Bronze im Langlauf, 2x Bronze im Biathlon) räumte sie im Verlaufe der Woche in ab. Am Sonntag setzten die Langläuferinnen und Langläufer noch einen drauf und holten Bronze in der Mixed-Staffel über 4x5 Kilometer. Bereits Startläuferin Nina Cantieni, die ihre dritte persönliche Medaille holte, meldete die Ambitionen der Schweiz an und übergab an erster Stelle. Auch Victor Gailland und Lina Bundi, welche die zweite und dritte Ablösung liefen, liessen nicht nach und hielten sich an der Spitze. Als Schlussläufer Jon Arvid Flury übernahm, hatte sich eine Fünfergruppe im Kampf um die Medaillen gebildet. Der Bündner behielt aber die Nerven und liess auf der Schlussrunde zwei Konkurrenten hinter sich. Überglücklich erreichte er als Dritter das Ziel und wurde empfangen vom jubelnden Schweizer Team – ein perfekter Abschluss einer grossartigen Woche!
Schweizer Biathlon-Talente verpassen den Sprung aufs Podest
Das Schweizer Biathlon-Team wollte es rund zwei Stunden später am selben Ort der Langlauf-Equipe gleichtun und aufs Podest laufen. Auch die Biathletinnen und Biathleten feierten in Bakuriani bereits Erfolge, weshalb bei einer optimalen Leistung in der Staffel durchaus etwas möglich war. Der Start ins Rennen gelang Jesco Mengis jedoch suboptimal – er verzeichnete einige Fehler am Schiessstand. Im Anschluss lancierte Tobit Keller dann aber die grosse Aufholjagd dank einer starken Schiess- und Laufleistung. Auch Giannina Piller und Schlussläuferin Sophia Imwinkelried zeigten im zweiten Teil des Wettkampfs eine gute, aber nicht perfekte Leistung. Das Schweizer Biathlon-Team holte so noch einige Ränge auf, musste zum Ende des EYOFs aber mit dem 5. Schlussrang vorliebnehmen. Insgesamt gilt es aber auch für den zweiten Teil der Nordisch-Fraktion, ein positives Fazit zu ziehen. Mit zwei Medaillen und vielen wertvolle Erfahrungen im Gepäck, dürfen die Schweizerinnen und Schweizer zufrieden aus dem Norden Georgiens abreisen.
Die Alpinen bleiben im Team-Wettkampf an Tschechien hängen
Auch auf dem Mount Didveli ging es auch für die Alpinen am Sonntag um die letzten Medaillen. Im Parallel-Slalom standen pro Runde jeweils zwei Athletinnen und Athleten im direkten Duell mit der Konkurrenz im Einsatz. Die Schweiz startete souverän und gewann in der ersten Runde gleich alle vier Duelle gegen Island, was gleichbedeutend mit dem Einzug ins Viertelfinale war. Dort wartete mit Tschechien ein Gegner auf Augenhöhe. Lara Bianchi, Goldmedaillen-Gewinnerin im Riesenslalom, startete schnell und bezwang ihre Gegnerin. Dasselbe gelang auch Gian Brigger in seinem Lauf. Mathieu Glassey und Juliette Fournier hingegen überquerten die Ziellinie mit einem kleinen Rückstand, weshalb es nach den vier Läufen 2:2 stand. Nun begann das grosse Rechnen: Da die schnellste Athletin und der schnellste Athlet der Tschechen eine kleinere Gesamtzeit vorwiesen als die beiden besten Schweizer Talente des jeweiligen Geschlechts, musste sich die Schweiz hauchdünn geschlagen geben. Einmal mehr konnte die Schweiz jedoch zeigen, dass man an einem guten Tag mit den besten Nationen mithalten kann – so reichte es den Tschechen später gar noch zum Gewinn einer Medaille.