412 Meldungen sind im Jahr 2024 bei der nationalen und unabhängigen Meldestelle für Ethikverstösse eingegangen. Dies stellt im Vergleich zu den 264 Meldungen aus dem ersten und 374 aus dem zweiten Jahr des Bestehens der Meldestelle eine Zunahme um 10 Prozent dar. Diese Zahl vermeldete Swiss Sport Integrity (SSI) anlässlich der Jahres-Medieninformation.
Zum Anstieg der Meldungen sagt Markus Pfisterer, Leiter der Ethik-Meldestelle: «Die gefällten Urteile haben Wirkung gezeigt. Die Betroffenen sehen, dass eine Meldung etwas auslöst.»
Dank der zusätzlichen Finanzmittel, die vom Bundesamt für Sport BASPO und Swiss Olympic gesprochen wurden, konnten die nötigen personellen Ressourcen im Ethik-Team gemäss den Verantwortlichen bei SSI ausgebaut werden. Swiss Olympic unterstützte SSI im Jahr 2024 mit 3,5 Millionen Schweizer Franken.
Swiss Sport Integrity ist sich bewusst, dass es noch nicht gelungen sei, die von den Involvierten als zu lange empfundene Verfahrensdauer zu senken. «Wir haben jetzt zwar mehr Ressourcen, müssen aber noch die Verfahren aus früheren Jahren abbauen», sagt Markus Pfisterer. Derzeit seien noch 265 Fälle offen. Pfisterer rechnet damit, dass von den 412 Meldungen in diesem Jahr gegen 100 zu einem Verfahren führen werden.
Olympia im Fokus der Dopingkontrollen
In Sachen Dopingkontrollen wurden alle Schweizer Teilnehmenden der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris mindestens einem Dopingtest unterzogen. Die Kontrollen fanden mehrheitlich ausserhalb des Wettkampfs statt.
2024 wurden 13 Entscheide zu Dopingverstössen gefällt. In 12 Fällen resultierte eine Sperre zwischen drei Monaten bis zu 14 Jahren.
Weitere Informationen: www.sportintegrity.ch
SSI/SDA/SOA