Podium zu «Frauen in Sportführungspositionen»

28.08.2020

Sechs Persönlichkeiten haben anlässlich der ersten Ausgabe der Gesprächsreihe Swiss Olympic Dialog über das Thema Frauen in Sportführungspositionen diskutiert. Dabei wiesen die Teilnehmenden auf das riesige Potenzial von Frauen in Sportführungspositionen hin.

Im Leistungssport sowie im Breitensport wächst der Frauenanteil konstant. Doch in den Führungsetagen von Verbänden und Sportorganisationen sieht man Frauen bislang selten. Wieso dem so ist und was man dagegen tun kann, das wurde am ersten Swiss Olympic Dialog mit dem Thema «Frauen in Sportführungspositionen» diskutiert, der am 27. August im Haus des Sports in Ittigen stattfand. Das Podiumsgespräch mit Steffi Buchli, Programmchefin und Moderatorin bei MySports, Florence Schelling, Sportchefin SCB, Jennifer Kettemann, CEO bei Rhein-Neckar Löwen, Prof. Dr. Maria Schönbächler, Professorin an der ETH Zürich, Korpskommandant Hans-Peter Walser, Chef Kommando Ausbildung der Schweizer Armee und Roger Schnegg, Direktor von Swiss Olympic, brachte verschiedene Argumente und Diskussionspunkte zum Thema hervor.

«Ich brauchte Zeit, um mich in einer Männerwelt zu behaupten. Aber als Frauen müssen wir den Mut haben, unsere eigenen Stärken zur Geltung zu bringen. Wir müssen stolz auf unsere Fähigkeiten und unsere Werte sein», sagte etwa Steffi Buchli. Auch Florence Schelling erzählte von Widerständen, die sie überwinden musste: «Als Kind wurde mir gesagt: Eishockey sei kein Sport für Mädchen. Aber ich bin hartnäckig: Ich habe mir schon immer Ziele gesetzt, und ich tue alles, um sie zu erreichen. So ist es auch mit meiner neuen Stelle beim SC Bern.»

Auch Sicht von Swiss Olympic muss die gesellschaftliche Neuausrichtung auf allen Ebenen gelebt werden.  «Es ist wichtig, auf nationaler Ebene weibliche Vorbilder in Führungspositionen zu haben, aber wir glauben, dass man auch lokal denken muss. Die Vereine sind eine ideale Plattform, um jungen Menschen - Männern und Frauen gleichermassen - Verantwortung zu übertragen. Aus diesem Grund wollen wir ein Ausbildungsprogramm für Vereinsführung lancieren», sagte Roger Schnegg.

Maria Schönbächler, als Studiendirektorin an der ETH Zürich auch für die Lehre zuständig, begrüsst diese Initiative: «Die Förderung von Frauen ist nicht nur eine Angelegenheit von Frauen, sondern auch von Männern. Denn oft sind es Männer, die über die Stellenbesetzung entscheiden. Damit es mit der Förderung klappt, müssen sie über die Stereotypen und Vorurteile hinausgehen, die oft mit dem Geschlecht verbunden sind. Erst wenn wir uns dieser geschlechtsspezifischen Vorurteile bewusst sind, können wir gemeinsam vorankommen.»

Die Podiumsdiskussion wurde mitgefilmt und ist auf der Website von Swiss Olympic verfügbar.