Praxisbeispiele für Inklusion

«Good Practices»

Nachfolgend finden Interessierte verschiedene Beispiele erfolgreicher Initiativen resp. gelungener Inklusionsprojekte.

Hinweis: Die SFS-Förderung betrifft ausschliesslich Verbände. Das heisst sie allein sind berechtigt, Förderanträge einzureichen. Vereine, die ein Projekt haben und Unterstützung über die SFS-Förderung erhalten möchten, müssen sich an ihren jeweiligen Verband wenden.


Swiss Cycling

Projektbeschrieb:

Um die Integration von Para-Cycling bei Swiss Cycling weiter voranzutreiben, wurden mehrere Massnahmen entwickelt, die sowohl den sportlichen Fortschritt als auch die Talentförderung unterstützen sollen. Die folgenden Schritte bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts:

  • Materialbeschaffung: Swiss Cycling will neue Talente im Para-Cycling gewinnen, indem sie erste Trainings auf eigenen, kostenintensiven Sportgeräten ermöglichen. Im Vergleich zum Regelsport benötigt Para-Cycling spezielles Material. Dies erleichtert auch den Wechsel zwischen den Disziplinen (Talenttransfer).
  • Einbindung in Trainingslager: Para-Cycling-Athlet/innen sollen an spezifischen Trainingslagern (z.B. Zeitfahren, Techniktraining) des Regelsportkaders teilnehmen können. Die Zusammenlegung von Trainingsangeboten schafft Synergien und hat neben dem sportlichen auch einen wichtigen sozialen Aspekt. 
  • Sportwissenschaftliche Betreuung: Die Para-Cycling-Athlet*innen sollen möglichst stark vom über viele Jahre gesammelte Know-how in Aerodynamik, Rollwiderstand und Ernährung profitieren, indem dieses Wissen an sie weitergegeben wird.
Der Schweizer Para-Radrennfahrer Fabian Recher anlässlich der Paralympics 2024 in Paris. Foto: Keystone SDA

Schweizerischer Handball-Verband (SHV)

Inklusionstag im Rahmen der Frauen EM 2024 in Basel (Women’s EHF EURO 2024, 28.11. - 3.12.24)

Vom 28. November bis 3. Dezember 2024 findet in Basel die Vorrunde der Frauen-Europameisterschaft statt. An einem Thementag zur Inklusion am 30. November 2024 organisiert der SHV eine Spielrunde der TogetherLeague, eine Podiumsdiskussion und weitere Info-Anlässe rund um das Thema Inklusion im Sport.

Der inklusive Aspekt des Grossanlass umfasst sowohl die Sportlerinnen wie auch die Zuschauer*innen.

  • Die Sportlerinnen mit Beeinträchtigung werden zum einen in verschiedene organisatorische Aktivitäten eingebunden (Organisation des Anlasses, Unterstützung im Kommunikationsteam, um eine inklusive und barrierenarme Kommunikation sicherzustellen, als Volunteers, etc.). Am 30. November 2024 findet zudem ein Inklusions-Turnier (TogetherLeague) statt. In der TogetherLeague messen sich Teams mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Die teilnehmenden Teams tragen dabei eine Art Mini-EM der Nationen aus.
     
  • Die Zuschauer*innen werden durch Kommunikation vor, während und nach den sechs Spieltagen für das Thema Inklusion mit kommunikativen Massnahmen sensibilisiert. Zusätzlich findet im VIP-Bereich am 30. November 2024 eine Podiumsdiskussion zum Thema "Inklusion im Sport" statt. 

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Swiss Cycling

UCI Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften Zürich 2024 (21. - 29.9.24)

Vom 21. bis 29. September haben in Zürich unter dem Motto #TogetherWeRide die UCI Rad- und Para-Cycling WM stattgefunden. Es waren die ersten inklusiven Titelkämpfe im Radsport, bei denen Regel- und Para-Sportler*innen am gleichen Ort, zur selben Zeit und auf derselben Strecke um die Medaillen fuhren. Während neun Renntagen wurden 66 Medaillensätze vergeben, 53 davon im Para-Cycling.

Der inklusive Aspekt des Grossanlass umfasste neben den Athlet*innen auch die Zuschauer*innen.

Sowohl die Infrastruktur  wie auch viele Side-Events waren barrierefrei. Zudem wurden in den Fanzonen eigene Bereiche (sog. „Hosted areas“) geschaffen, an welchen noch besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung eingegangen werden konnte, darunter z.B. Ruhezonen für Personen aus dem Autismus-Spektrum. Mit der Live-Produktion und erstmalig weltweiten Ausstrahlung der Para-Cycling-Wettbewerbe über diverse Kanäle schuf die WM in Zürich eine grosse Plattform für den Para-Radrennsport. 

Übersicht Massnahmen 

Rückmeldungen der beteiligten Verbände und Organisationen, vor allem aber auch der Athlet*innen und Zuschauenden, zeigten, dass Zürich 2024 mit den getroffenen Massnahmen neue Standards in der Schweiz hinsichtlich Barrierefreiheit an einer inklusiven Grossveranstaltung schaffen konnte.

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Swiss-Ski

Swiss-Ski möchte den Schneesport für Menschen mit und ohne Behinderungen zugänglich machen und langfristig sozial nachhaltig gestalten. Mit vier Teilprojekten sollen Inklusion, Barrierefreiheit und die Integration von Para-Wettkämpfen im Regelsport gefördert werden.

  1. Inklusive Schneesport-Angebote
    Im ersten Teilprojekt geht es darum, inklusive Schneesportangebote zu schaffen, indem Barrierefreiheit sichergestellt und die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden. Zusätzlich wird die Kommunikation verstärkt, um Menschen mit Behinderungen zu erreichen und zu motivieren.
  2. Unterstützung von Schneesportclubs
    Eine Analyse der Schneesportclubs soll deren Potenzial zur Inklusion ermitteln. Auf dieser Basis werden sie gezielt unterstützt, um den Zugang für Para-Sportler*innen zu erleichtern und inklusive Strukturen zu fördern.
  3. Synergien im Leistungssport
    Im dritten Teilprojekt werden Synergien zwischen Para- und Regelsport genutzt. Zeitnehmer*innen für Para-Wettkämpfe werden ausgebildet, und Para-Wettkämpfe sollen in reguläre Veranstaltungen integriert werden.
  4. Kommunikation und Sichtbarkeit
    Das vierte Teilprojekt zielt auf eine verstärkte Kommunikation ab, um die Inklusion im Schneesport sichtbarer zu machen. Berichte, Events und die Präsentation auf der Homepage sollen die breite Öffentlichkeit erreichen und das Bewusstsein für inklusiven Schneesport stärken.
Am JUSKILA nehmen jedes Jahr auch Jugendliche mit einer Beeinträchtigung teil. Foto: JUSKILA

Übersicht folgt


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